Die Auferstehungskirche

Quelle: Texte, Zahlen und Bilder aus den Festschriften zum 50-jährigen und 60-jährigen Kirchweihjubiläum der Auferstehungskirche sowie zur Weihe der neuen Zeilhuber-Orgel


Die Anfänge unserer Kirchengemeinde reichen bis in die Nachkriegszeit zurück. Nach Ende des 2. Weltkrieges strömten viele evangelische Flüchtlinge nach Bamberg. Der erste Gottesdienst wurde von Pfarrer Alfred Schimmel am 30. März 1948, einem Ostersonntag, in der damaligen Spinnseyerschule (heute Kunigundenschule) gehalten. Die Zahl der evangelischen Gemeindeglieder in Bamberg wuchs stetig und damit auch der Wunsch nach einem neuen Gemeindezentrum, welches den Bamberger Osten versorgte.

1952 kaufte die Gesamtkirchenverwaltung das Grundstück am Gänswiesenweg von Gärtner Böhm. Am 22. Februar 1953 wurde der "Kirchbauverein Bamberg-Auferstehungskirche" gegründet, der fortan mit der Entstehung des neuen Gemeindezentrums betraut war. Wichtigste anfängliche Hürde war es, das nötige Geld für den Bau zu beschaffen. Die Erlöserkirche war mit 500 DM eine der ersten Geldgeber.

Heute ist die Auferstehungskirche mit knapp 3000 Gemeindegliedern die drittgrößte evangelische Kirchengemeinde im Dekanat Bamberg. Zu unserer Kirchengemeinde gehören die Stadteile Gartenstadt, Kramersfeld, Hirschknock, Bruckertshof, Bamberg Ost sowie Litzendorf mit allen seinen Gemeindeteilen. 

Der Bau des neuen Gemeindezentrums

Das neue Gemeindezentrum aus Kirche, Pfarrhaus und Gemeindehaus plante der Nürnberger Architekt Max Kälberer. Am 18. Dezember 1954 wurde feierlich die Grundsteinlegung durchgeführt. Die Kirche wurde aus fränkischem Muschelkalk und Jurakalkstein gebaut. Durch den strengen Winter wuchs das neue Gotteshaus nur sehr langsam und verzögerte die Weihe. Das Richtfest konnte am 30. September 1955 gefeiert werden. Der Kirchturm war zunächst nur ein Stumpf, da die Gelder ausgingen.

Er sollte erst auf eine Höhe von 45 m weitergebaut werden, wenn das Pfarrhaus fertiggestellt war. Nach zweimaliger Verschiebung konnte die Auferstehungskirche schließlich am 17. Juni 1956 feierlich geweiht werden. Der Weiterbau des Kirchturms konnte im September 1959 beginnen. Der Turm wurde wie die Kirche aus Bruchsteinmauerwerk gefertigt. Auch der Bau des Kirchturms verzögerte sich. Im 7. Stock des Turmes fand das Uhrenwerk der Fa. Peter Hohlweg aus Erlangen seinen künftigen Platz.

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Im 8. und 9. Stockwerk schloss sich der Glockenstuhl mit seinen sechs Glocken an. Eine der Glocken ist die Greiffenberger Friedensglocke. Sie läutet seit der Glockenweihe als Spesglocke (g-Glocke) für die Hoffnung. Fünf weitere Glocken wurden von der Fa. Rincker aus Sinn/Dillkreis gegossen.

Die Turmspitze besteht aus Kreuz, Wetterfahne und Kuppel und wurde vom Kupferschmied Hans Luther aus Nürnberg gefertigt. Am 26. Juni 1960 wurden Turm und Glocken feierlich geweiht.

Am Kirchenschiff findet sich das Totengedenkmal, welches am 15. November 1964 durch Pfarrer Schwenk eingeweiht wurde. Die aus Muschelkalk geschaffene Tafel trägt die Inschrift "Wir liegen vor dir mit unserem Gebet (und vertrauen) nicht auf unsre Gerechtigkeit sondern auf deine große Barmherzigkeit." (Dan. 9,18) sowie die Jahreszahlen 1914-1918 und 1939-1945. Dahinter befindet sich das ehemalige Holzaltarkreuz, eingefasst in Kupfermantel.


Das in mittelalterlicher Tradition gestaltete Kirchenportal ist eine Kupfertreibarbeit, die vom Kunsthauer Herbert Stern aus Altötting geschaffen wurde. Auf der Außenseite ist sie mit unterschiedlichen Bronzeplatten beschlagen. Auf zehn rechteckigen Tafeln zeigt sie verschiedene biblische Geschichten zu Sündenfall, der Geburt Christi, Szenen aus Jesu Leben, Grablegung, Auferstehung und Pfingsten bis hin zum jüngsten Gericht. Der Türknauf stammt ebenfalls von Herbert Stern. Auf dem Griff findet sich auf der einen Seite eingraviert die Inschrift "Der Herr behüte Deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit."

Auf der anderen Seite sind zwei sich anblickende Fische, das Symbol für Christus und die Christen, zu sehen. Die Lammplastik befindet sich am Ostgiebel der Auferstehungskirche. Sie wurde von der Bildhauerin Winni Bechtel-Kluge geschaffen, wie auch der Taufstein. Sie soll symbolisch die Auferstehung Christi darstellen.

Die Lammplastik ist 25 Zentner schwer und besteht aus Muschelkalksandstein. Im Jahr 1996 wurde die Fahne von Restaurator Gerd F. Tippel vergoldet. 2003 erfolgte eine behutsame Grundreinigung von Staub und Schmutz, der sich vor allem durch die Nähe zum Berliner Ring abgelagert hatte.

Auferstehungskirche mit Turm und Pfarrhaus Grundstein der AuferstehungskircheBau der AuferstehungskircheFestzug zur KirchenweiheKirchweihgottesdienstDer Kirchturm links vor und rechts nach dem WeiterbauGlockenweiheTotengedenkstätteEingangsportal und TürgriffeDie Lammplastik am Ostgiebel
Das alte Gemeindehaus
Bau eines Gemeindehauses

Die Planung des neuen Gemeindezentrums in der Gartenstadt Anfang der 50er-Jahre durch Architekt Max Kälberer sah immer auch den Bau eines Gemeindehauses vor. Dieses sollte in der südöstlichen Ecke des Kirchenschiffes, von dem dreigliedrigen Bogengang, übergeleitet werden. Nach dem Bau der Kirche und des Pfarrhauses waren die vorhandenen Finanzmittel aufgebraucht. 15 Jahre wurden Gemeindeveranstaltungen deshalb "ausgelagert". 1970 beschloss man aufgrund des wachsenden Gemeindelebens eine Übergangslösung zu schaffen - die kostengünstige Fertigbauweise eines einfachen Montagegemeindehauses. Am 1. Advent, den 28. November 1971, weihte Oberkirchenrat Kreisdekan Flurschütz das Gemeindehaus feierlich ein.

Das neue Gemeindehaus
Das neue Gemeindehaus

1997 beschloss der damalige Kirchenvorstand den Bau des neuen Gemeindehauses. Denn das alte Gemeindehaus war auf eine Lebensdauer von 25 Jahren ausgelegt. Dieses Alter hatte es bereits 1995 erreicht. Der Baubeginn war für 2000 vorgesehen, wobei der Neubau bei den Bögen erfolgen und an der Stelle des alten Gemeindehauses ein Parkplatz eingerichtet werden sollte. Nachdem schnell klar war, dass sich die ursprünglichen Planungsideen finanziell nicht umsetzen lassen, wurde beraten, gestrichen und geändert. Schließlich wurde am 2. April 2001 mit der Grundsteinlegung der Baubeginn besiegelt. Fast ein Jahr später, am 2. Februar 2002, wurde das neue Gemeindehaus im Rahmen eines Familiengottesdienstes eingeweiht.

Der Altarraum
Der Altar

Der Altar besteht aus poliertem, grauem Marmor. Als Erstes war ein großes Holzkreuz vorhanden, das den Blick auf das Altarfenster versperrte. 1962 wurde ein neues, kleineres Altarkreuz eingeweiht. Dieses wurde vom 1. Pfarrer der Auferstehungskirche, Rudolf Meisner, gestiftet bei seinem Weggang. Das Holzkreuz fand seinen Platz an der Totengedenkstätte der Kirche.

Die beiden in griechischen Buchstaben gehaltenen Inschriften bedeuten von oben nach unten gelesen "phos" = Licht, von links nach rechts gelesen "zoe" = Leben.

Das Altarfenster

Das 7 m hohe und 1,25 m breite Altarfenster stellt die Begegnung Jesu mit den beiden Emmausjüngern dar. Die Geschichte können Sie im Lukasevangelium, Kapitel 24, Verse 13 bis 35 nachlesen. Das Fenster zeigt in drei Abschnitten wie sich

  • Jesus zu den zwei Jüngern gesellt
  • Jesus sich ihnen beim Abendmahl zu erkennen gibt und
  • wie sich die Heimkehr der Jünger ereignet und die frohe Osterbotschaft fortsetzt.
Lukasseite des Taufsteins

Der Taufstein besteht aus Muschelkalk. Er wurde von der Bamberger Bildhauerin Winni Bechtel-Kluge geschaffen. Er wird getragen von den vier Evangelisten.

  • Matthäus (Mensch) mit Brot und Wein
  • Markus (Löwe) mit Alpha und Omega (Anfang und Ende)
  • Lukas (Stier) mit dem Kreuz und der Kreuzinschrift
  • Johannes (Adler) mit dem Christusmonogramm und dem Fisch

Taufschale und Haube bestehen aus Messing und wurde von der Kunstschmiedemeisterin Resi Leicht gefertigt.

Die Kanzel

Die Kanzel besteht ebenfalls aus poliertem Marmor und besitzt am Schalldeckel Holzschnitzarbeiten des Bildhauers Weghorn. Die Taube stellt dabei das Sinnbild des Heiligen Geistes dar.

Gebetsecke im Altarraum

Unsere Kirche ist offen.

Die Auferstehungskirche ist täglich von 9.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr geöffnet. Die Besucher sind eingeladen, vorne in der Gebetsecke eine Kerze zu entzünden oder eine Klage oder ein Gebet auf einem Zettel in die Klagemauer zu stecken. Im hinteren Bereich liegen Bibel bereit, die in der Kirche bleiben sollen. Gebetstexte und Segensworte dürfen mitgenommen werden. Es liegt ein Gästebuch bereit.

Die Geschichte unserer Orgeln
Die Bauer-Orgel li., die Ott-Orgel re.

Die erste Orgel baute die Orgelbauerfirma Erich Bauer ein. Diese wurde am 8. September 1957 eingeweiht. Die Bauer-Orgel war ein kleines zweimanualiges Instrument mit acht Registern. Trotz der wenigen Register war es ein vollgültiges Instrument. Bald genügte jedoch die kleine Orgel nicht mehr. 1966 wurde sie an die Johanniskirche in Hallstadt übertragen und verkauft.

So wurde eine größere Orgel gebaut. Im Zusammenhang mit einem geplanten Orgelneubau an der Bamberger Stephanskirche kam die Frage nach der sinnvollen Verwendung deren alten Steinmeyer-Orgel auf. Der Kirchenvorstand beschloss, Teile dieser Orgel zu kaufen. Das eigene Instrument wurde nun mit einem neuen Spieltisch und Gehäuse sowie den erworbenen Windladen, Registern und Manualen der Steinmeyer-Orgel durch die Orgelbaufirma Ott aus Göttingen neu aufgebaut - eine Notlösung, wie allen Beteiligten klar war. Die Ott-Orgel wurde am 29. Januar 1967 eingeweiht.

Die Zeilhuberorgel

Die alte Ott-Orgel kam in die Jahre und wies mit der Zeit erhebliche Mängel auf. Der Kirchenvorstand leitete deshalb den Bau einer neuen Orgel in die Wege. Mithilfe des eigens dafür gegründeten Orgelbaufördervereins wurde das nötige Geld für den Bau beschafft. Letztlich konnte die neue Orgel ausschließlich aus Spenden finanziert werden, die u.a. mithilfe von Benefizkonzerten und Orgelpfeifen-Patenschaften gesammelt wurden. Mit dem Orgelneubau wurde die Orgelbaufirma Alfons Zeilhuber aus Altstädten beauftragt.

Am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2013, wurde die neue Zeilhuber-Orgel feierlich eingeweiht. Das farbige Rundfenster, welches die Dreieinigkeit durch das Auge Gottes, das Kreuz und die Taube symbolisiert, wurde in den Orgelaufbau gestalterisch aufgenommen. Die Linienführung der Orgel folgt dabei exakt Durchmesser und Position des Rundfensters. 1476 Orgelpfeifen, 27 Register in zwei Manualen und Pedal bringen unsere Orgel auf vielfältige Weise zum Klingen.