Gott ist unsere Zuversicht und Stärke. Ps. 46, 2
Wäre es nicht toll, wenn wir uns gerade mal wieder schwach fühlen, am Boden liegen und keine Kraft mehr haben weiterzumachen, plötzlich die nötige Stärke geschenkt zu bekommen, dieses mutlose Gefühl zu überwinden und doch weitermachen zu können? Der Psalmvers sagt uns genau das zu. Ich liebe die Psalmen, weil in ihnen eine Kraft steckt, die es vermag, mich wieder aufzurichten, gerade dann, wenn mir so gar nicht nach Aufrechtstehen zumute ist.
In dem gleichnamigen Lied der Band Die Toten Hosen gibt es diese seltsam anmutende Aufforderung:
„Steh auf, wenn du am Boden bist.
Steh auf, auch wenn du unten liegst.
Steh auf, es wird schon irgendwie weitergehen.“
Diese Botschaft sendet die Band an alle, die vom Sturm des Lebens in die Knie gezwungen werden, über deren Leben sich dunkle Wolken breitmachen, an Menschen, die keinen Sinn mehr im Leben sehen, den Halt und ihren Weg verlieren. Solche Situationen kennen wir doch alle in unserem Leben, und um diese Erfahrungen kommt scheinbar auch keiner von uns drumherum. Sie gehören zum Leben, zum Wachsen und Reifen unserer Persönlichkeit einfach dazu. Ja, auch ich könnte problemlos auf solche Erfahrungen verzichten, wer mag auch schon gern den Halt verlieren und am Boden liegen – ich jedenfalls nicht. Aber ohne solche Erfahrungen würde uns doch etwas Wesentliches fehlen. Dann kennten wir das Gefühl nicht, wieder Hoffnung zu schöpfen, von Wiedergutwerden, von Aufgehoben- und Aufgerichtetwerden und von wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, aus Traurigkeiten herauszufinden und wieder fröhlich sein zu können.
Die Toten Hosen haben in ihrem Lied keine wirkliche Lösung anzubieten, außer die Erfahrung: „Es wird schon irgendwie weitergehen.“ Ja, aber WIE ist doch die Frage, wenn einem das Leben zu schwer wird und Hoffnungslosigkeit sich breitmacht.
Vielleicht haben die Toten Hosen keine Antwort auf die Frage nach dem WIE, aber unsere Bibel schon. Die Psalmen, wie auch der Vers aus unserer Monatslosung, sind voll von Hoffnung und Zuversicht auf den einen Gott, der die Fäden der Welt und unseres Lebens in seinen Händen hält und das Gute, was er begonnen hat, auch vollenden wird.
Ja, er prüft uns manchmal sehr hart, aber er richtet uns auch immer wieder auf, schenkt uns Hoffnung und Zuversicht, lässt uns das Licht am Ende des Tunnels sehen und öffnet Türen, die sich uns im Moment der Hoffnungslosigkeit noch gar nicht zeigen. Darauf vertraue ich. Also richten wir unseren Blick auf ihn, suchen Trost in den Psalmen, die einst Menschen gesungen haben, denen es ähnlich erging, wie vielleicht Dir gerade jetzt in diesem Moment, Menschen, die am Boden lagen, keine Hoffnung mehr hatten, sich aber im richtigen Moment auf den besannen, der ihre Zuversicht war und Ihnen Hoffnung schenken konnte.
Mit einem Taizégebet, dessen Melodie bereits im Hintergrund zu hören ist und welches diese Zuversicht und Hoffnung besingt, möchte ich heute schließen:
Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht:
Christus meine Zuversicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. Amen.
Gedanken zur Monatslosung von Antje Behr
Musik: Meine Hoffnung und meine Freude, Baron Zimt - Worship